Ein‑Seiten‑Zusammenfassung
- Für wen das ist: Personen, die sich ein Zuhause teilen und einfache, faire Regeln für Rechnungen und Lebensmittel wollen – ohne peinliche Gespräche an der Kasse oder Ärger am Ende des Mietverhältnisses.
- Unterstützte Entscheidung: Was als gemeinsam gilt, wie es aufgeteilt wird, wie mit Lebensmitteln und Einzelkäufen umzugehen ist und wann/wie abgerechnet wird.
- Anwendung: Dem Flussdiagramm folgen, Ausgaben einordnen, die Aufteilmethode wählen, dann die Entscheidungshilfe am Ende ausdrucken und an den Kühlschrank hängen.
Flussdiagramm: Ist diese Ausgabe gemeinsam?
Start
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Ist die Ausgabe zu 100 % für eine Person?
|-- Ja --> Persönlich. Individuell bezahlen. Keine Teilung.
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Nein
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Profitieren alle davon (Haushalt oder gemeinsame Nutzung)?
|-- Nein --> Persönlich (oder nur unter denjenigen aufteilen, die zustimmen).
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Ja
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v
Ist es eine wiederkehrende Rechnung (Miete, Nebenkosten, Internet)?
|-- Ja --> Gemeinsame Rechnung → Gewählte Aufteilmethode anwenden.
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Nein
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v
Sind es Lebensmittel oder Verbrauchsgüter?
|-- Ja --> Lebensmittel → Regeln unten zu Lebensmitteln anwenden.
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Nein
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v
Ist es ein Haushaltsgegenstand (Möbel, Werkzeuge, Reiniger, Deko)?
|-- Ja --> Vorabgenehmigung einholen. Liegt es über eurer vereinbarten „Hochkosten“-Schwelle,
ist Einstimmigkeit erforderlich – sonst weglassen.
|-- Nein --> Standard: Erst fragen; sonst als persönlich behandeln.
Bei Unsicherheit: kurz stoppen und nachfragen. Wenn es nach 2 Minuten noch unklar ist, standardmäßig als „persönlich“ behandeln – außer alle stimmen einer Teilung zu.
Zentrale Regeln zur Einigung
- Kategorien: Festhalten, was definitiv gemeinsam ist (Miete, Grund‑Nebenkosten, Internet, Putzmittel, Grundnahrungsmittel) und was persönlich ist (Toilettenartikel, Snacks, Hobbys). Grauzonen erfordern kurzes Absprechen.
- Aufteilmethode für Rechnungen: Eine wählen (gleichmäßig, zimmergrößen‑gewichtet, einkommensbasiert oder nutzungsbasiert). Für alle wiederkehrenden Rechnungen konsistent halten, außer ihr definiert explizite Ausnahmen (z. B. Strom teilweise nutzungsbasiert).
- Lebensmittel‑Methode: Festlegen, wie Grundnahrungsmittel, persönliche Artikel und Gruppenmahlzeiten behandelt werden (Details unten).
- Genehmigungen: Alles über eurer „Hochkosten“-Grenze braucht vor dem Kauf ein Ja von allen.
- Auslöser für den Ausgleich: Ausgleichen, wenn der geschuldete Saldo eure Schwelle überschreitet, oder zu einem gemeinsam festgelegten Zeitpunkt. Vorhersehbar halten.
- Belege und Notizen: Festhalten, wer gezahlt hat, was es war und für wen. Kurze Notizen verwenden wie „Gruppenessen (3)“ oder „Waschmittel (gemeinsam)“.
- Preisänderungen: Wenn eine Rechnung oder ein Grundartikel deutlich teurer wird, erneut bestätigen, dass er weiterhin gemeinsam gilt.
- Ausstiegsplan: Wenn jemand auszieht, alle Salden ausgleichen und gemeinsame Gegenstände regeln (verkaufen/aufteilen oder eine Person kauft die anderen aus).
Minimales Tool‑Mapping: Ein schlanker Tracker mit gemeinsamen Haushalten, eigenen Kategorien, wiederkehrenden Buchungen, Filtern und Datenexport macht das einfach. Monee unterstützt diese Funktionen und hält eure Daten privat.
Aufteilmethoden für Rechnungen (Vor‑ & Nachteile)
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Gleichmäßig
- Am besten für: Ähnliche Zimmer, ähnliche Einkommen, ähnliche Nutzung.
- Vorteile: Schnell, klar, wenig Reibung.
- Nachteile: Kann unfair wirken, wenn sich Zimmergrößen oder Einkommen deutlich unterscheiden.
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Zimmergrößen‑gewichtet
- So geht’s: Jedem Zimmer ein Gewicht zuweisen (z. B. großes Zimmer > kleines Zimmer). Jede Person zahlt ihr Gewicht geteilt durch die Summe aller Gewichte.
- Vorteile: Spiegelt Raumvorteil; einmal festgelegt leicht zu erklären.
- Nachteile: Erfordert eine Einigung über die Gewichte; Gemeinschaftsflächen sind indirekt geteilt.
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Einkommensbasiert
- So geht’s: Jede Person zahlt einen Prozentsatz basierend auf ihrem Anteil am Gesamtnetto. Verdient eine Person 60 % des gemeinsamen Nettos, trägt sie 60 % der gemeinsamen Rechnungen.
- Vorteile: Glättet Stress bei großen Einkommensunterschieden.
- Nachteile: Erfordert Offenlegung und Vertrauen; Einkommen können sich ändern.
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Nutzungsbasiert (hauptsächlich Nebenkosten)
- So geht’s: Wenn pro Zimmer gemessen wird, nach gemessener Nutzung aufteilen; andernfalls eine Basis gleichmäßig teilen und einen kleinen Anteil für vereinbarte Treiber hoher Nutzung anpassen.
- Vorteile: Fair bei Strom/Wasser, wenn eine Person deutlich mehr verbraucht.
- Nachteile: Ohne Zähler schwerer nachzuhalten; kann zu Diskussionen führen.
Tipp: Ihr könnt Methoden mischen (z. B. Miete nach Zimmergröße, Internet gleichmäßig, Strom mit leichter Nutzungsanpassung). Haltet den Mix kurz und in eurem Regelblatt dokumentiert.
Lebensmittel: Ein einfacher Entscheidungsbaum
An der Kasse oder beim Auspacken:
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Ist der Artikel ein Grundbedarf, den alle nutzen? (z. B. Öl, Salz, Waschmittel)
|-- Ja --> Gemeinsame Lebensmittel → Unter allen Mitbewohnern aufteilen.
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Nein
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v
Ist es eine Zutat für eine geplante Gruppenmahlzeit?
|-- Ja --> Nur unter den Teilnehmenden aufteilen.
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Nein
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v
Persönlicher Geschmack/Snack/Nahrungsergänzung?
|-- Ja --> Persönlich. Individuell zahlen oder als persönlich tracken.
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Nein
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v
Grenzfall? Beschriften und kurz mit den Mitbewohnern abstimmen.
Praktische Hinweise:
- Eine kurze Liste gemeinsamer Grundartikel am Kühlschrank führen. Steht es nicht auf der Liste, gilt es als persönlich – außer anders vereinbart.
- Bei Gruppenmahlzeiten die Personenzahl notieren (z. B. „Pasta‑Abend (3)“).
- Bei Großeinkäufen den gemeinsamen Anteil aufteilen; der Rest bleibt persönlich.
Stressfrei ausgleichen
- Klare Auslöseregel wählen: z. B. wenn der Saldo einer Person eure Schwelle überschreitet oder zu einem im Voraus benannten Zeitpunkt.
- Mit Verhältnissen arbeiten, nicht mit Emotionen: Wenn Rechnungen höher ausfallen als erwartet, Verhalten anpassen oder die Aufteilung prüfen – nicht jede Quittung diskutieren.
- Übersichtlich halten: Eine Ansicht mit Summen pro Person, pro Kategorie und offener Forderung beschleunigt und beruhigt Gespräche.
Monee‑Hinweis (kurz, sachlich): Kategorien wie „Gemeinsame Rechnungen“, „Gemeinsame Lebensmittel“ und „Persönlich“ markieren, alle Ausgaben unter einem Haushalt erfassen, wiederkehrende Einträge für Miete/Nebenkosten setzen und Daten exportieren, wenn jemand umzieht. Keine Werbung oder Tracker – so bleibt es stressarm.
Druckbare Entscheidungshilfe: Mitbewohner‑Geld‑Regelblatt
Kopieren, ausdrucken und gemeinsam ausfüllen.
MITBEWOHNER‑GELDVEREINBARUNG — GEMEINSAME RECHNUNGEN & LEBENSMITTEL
Wohnung/Haus: ________________________ Mitbewohner: _________________________________
Datum: _________________________ Kontaktgruppe: _____________________________
1) WAS ALS GEMEINSAM GILT
[ ] Miete / Wohnkosten
[ ] Grund‑Nebenkosten (Strom, Wasser, Heizung) [ ] Internet
[ ] Putzmittel / Reinigungsmittel [ ] Grundnahrungsmittel (siehe Liste)
[ ] Sonstiges: _________________________________________________________________
Nicht standardmäßig geteilt: Toilettenartikel, Nahrungsergänzung, persönliche Snacks, Hobbys, Deko (außer vorab genehmigt).
Liste der Grundartikel (gemeinsam): _________________________________________
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2) AUFTEILMETHODE FÜR WIEDERKEHRENDE RECHNUNGEN (pro Zeile eine wählen)
Miete: [ ] Gleichmäßig [ ] Zimmergrößen‑gewichtet (Gewichte: __/__/__) [ ] Einkommensbasiert [ ] Sonstiges: _________
Nebenkosten: [ ] Gleichmäßig [ ] Nutzungs‑angepasst (Regeln: ________________________________) [ ] Sonstiges: _________
Internet: [ ] Gleichmäßig [ ] Sonstiges: ________________________________
3) REGELN FÜR LEBENSMITTEL
[ ] Gemeinsame Grundartikel werden unter allen Mitbewohnern aufgeteilt.
[ ] Gruppenmahlzeiten werden nur unter Teilnehmenden aufgeteilt (Anzahl auf dem Beleg notieren).
[ ] Persönliche Artikel werden persönlich bezahlt oder als persönlich erfasst.
Grenzfälle: ________________________________________________________________
4) GENEHMIGUNGEN & HOCHKOSTEN‑GRENZE
Jeder Kauf über unserer Hochkosten‑Schwelle erfordert Gruppenfreigabe.
Schwelle (ohne Beträge beschreiben): _______________________________________
Genehmigungsmethode (z. B. Umfrage im Gruppenchat): ____________________________________
5) ABRECHNUNG
Wir gleichen aus, wenn:
[ ] Der Saldo irgendeiner Person überschreitet: ___________________________________________
[ ] Zu diesem Zeitpunkt: _____________________________________________________
Methode (Bar/Bank/sonstiges): _________________________________________________
6) BELEGE & NOTIZEN
Wir erfassen: Zahler, Kategorie, für wen, und eine kurze Notiz.
Genutztes Tool (optional): _________________________________________________
7) PREISÄNDERUNGEN & ÜBERPRÜFUNGEN
Wenn sich ein gemeinsamer Kostenposten spürbar ändert, prüfen wir und bestätigen, dass er weiterhin gemeinsam ist.
Nächster Prüfzeitpunkt: ____________________________________________________
8) GÄSTE
Gäste‑Mahlzeiten: nur unter Teilnehmenden aufteilen. Weitere Regeln: ______________________
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9) AUSSTIEGSPLAN
Wenn jemand auszieht, dann:
[ ] Alle Salden innerhalb von ____ Tagen ausgleichen.
[ ] Gemeinsame Gegenstände regeln durch: [ ] verkaufen/aufteilen [ ] auszahlen [ ] anderes: __________
Unterschriften:
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Abschließende Hinweise
- Regeln kurz und sichtbar halten. Unklarheit ist der Feind der Harmonie.
- Wenn etwas unfair wirkt, zuerst das Flussdiagramm prüfen, dann die Aufteilmethode. Haben sich die Fakten geändert, die Regel anpassen – die Vergangenheit nicht neu verhandeln.
- Wenn Miete oder Kernrechnungen den Anteil einer Person über ein komfortables Niveau treiben (z. B. über einen sinnvollen Anteil ihres Nettoeinkommens), lieber eine andere Aufteilmethode oder Wohnkonfiguration erwägen statt ständiger Ausnahmen.
Dieses Rahmenwerk macht aus „Wer schuldet wem was?“ eine schnelle, ruhige Checkliste – damit das Zuhause freundlich bleibt und Geld langweilig bleibt.