Freundschaft soll sich warm anfühlen – nicht wie eine überraschende Rechnung.
Aber mit steigenden Kosten, Gruppentrips, Hochzeiten und dem „nur noch ein“ weiteres Abendessen gehen viele Menschen in ihren 20ern und 30ern durch das, was inzwischen Friendflation genannt wird: das Gefühl, dass die Kosten von Freundschaft schneller steigen als dein Einkommen. Berichte über diesen Trend beschreiben das Sozialleben als etwas, das sich wie ein Abo anfühlt, bei dem teure Unternehmungen zum Standard werden und Menschen sich still herausgepreist fühlen aus Plänen, an denen sie liebend gern teilnehmen würden, die sie sich aber einfach nicht mehr leisten können. Dieser Mix aus Geldstress, Schuldgefühlen und sozialem FOMO ist eine Menge, die zusätzlich zu den normalen Sorgen um die Lebenshaltungskosten auf deinen Schultern liegt. 1 2
Die gute Nachricht: Du brauchst keine „billigeren Freunde“. Aktuelle Ratschläge von Finanzexpert:innen konzentrieren sich darauf, wie du deine gemeinsame Zeit neu planst, nicht darauf, Menschen zu meiden, die du liebst. Die wichtigsten Punkte sind:
- Wechsel vom „alle geben gleich viel aus“ zu „alle geben im Rahmen ihrer Möglichkeiten aus“. 1
- Betrachte soziale Ausgaben als Teil deines Ermessensbudgets – nicht als bodenloses Fass. 3
- Sprich offener über deine Grenzen mit Loud Budgeting – also indem du deine Ziele und Grenzen klar benennst. 4
Ein praktischer Weg, alle drei Ansätze umzusetzen, ist ein 3‑Stufen‑Budget für soziale Pläne, das in deinen Gesamtfinanzplan passt.
Was Friendflation eigentlich ist (und warum sie wehtut)
Autor:innen und Finanzpädagog:innen beschreiben Friendflation als den Punkt, an dem die steigenden Kosten des Soziallebens – Junggesell:innenabschiede, Destination‑Hochzeiten, Gruppenurlaube, angesagte Restaurants – anfangen, dein Einkommen zu überholen. 1 Ungleiche Einkommen innerhalb einer Freundesgruppe und ständige Social‑Media‑Highlight‑Reels können „normale“ Pläne in teure Erwartungen verwandeln.
Mehrere Quellen betonen:
- Menschen fühlen sich ängstlich, schuldig oder abgehängt, wenn sie beim Ausgabenniveau ihrer Freund:innen nicht mithalten können. 2
- Das Sozialleben beginnt sich transaktional anzufühlen, als würdest du dafür zahlen, dazuzugehören. 2
- Besonders betroffen sind 20‑ bis 40‑jährige Berufstätige, die Sparziele mit einem sehr aktiven Sozialleben unter einen Hut bringen müssen. 5
Expert:innen argumentieren, dass wir Freundschaft wieder stärker um Verbindung und gemeinsame Werte herum denken sollten – nicht darum, wie viel jede Person ausgeben kann. 2 Genau hier kommt ein bewusstes Sozialbudget ins Spiel.
Schritt 1: Bestimme den „Umschlag“ für dein Sozialleben
Bevor wir zu den Stufen kommen, brauchst du eine grobe Obergrenze für soziale Ausgaben, damit Friendflation nicht heimlich Miete oder Lebensmittel auffrisst.
Mehrere Ratgeber empfehlen, mit der 50/30/20‑Regel zu starten, bei der etwa 30 % deines Einkommens für Wünsche und Ermessensausgaben reserviert sind. 6 Innerhalb dieses „Wünsche“-Anteils schlagen Richtwerte vor: 7 3
- Etwa 5–10 % des Einkommens für Unterhaltung
- Weitere 5–10 % für Sonstiges
- Viele soziale Aktivitäten (Essen gehen, Nachtleben, Reisen, Self‑Care‑Splurges) fallen hier in die Kategorie „Wünsche“ und nicht „Bedürfnisse“. 3
Du musst keine exakten Prozentsätze treffen, aber sie machen klar, dass soziale Ausgaben begrenzt sein sollten. Dort zu kürzen schützt in der Regel deine finanzielle Stabilität, ohne an die Essentials zu gehen. 3 7
Mini‑Experiment: Finde deine Social‑Life‑Zahl
- Schau dir deine Konto‑ oder Kreditkartenumsätze vom letzten Monat an.
- Markiere jede soziale Ausgabe (Restaurants, Bars, Tickets, Gruppengeschenke, Reisen).
- Addiere alles und vergleiche es mit deinem Einkommen.
- Entscheide dich für eine leicht kleinere, realistische Zahl als dein soziales Budget für diesen Monat – so, dass du weiterhin Spaß haben kannst, ohne deine Sparziele zu zerschießen.
Wenn du deine Ausgaben bereits in einer einfachen App wie Monee trackst, siehst du schnell, wie viel deines monatlichen Überblicks auf soziale Kategorien entfällt und kannst das als Ausgangspunkt nehmen. Die friktionsarme Eingabe und die klare Übersicht von Monee machen es leichter, Trends zu prüfen, ohne aus Budgetierung einen Full‑Time‑Job zu machen.
Welche Zahl auch immer dabei herauskommt, sie wird zu deinem monatlichen Umschlag fürs Sozialleben. Jetzt teilen wir diesen Umschlag in drei Stufen.
Schritt 2: Baue dein 3‑Stufen‑Budget für soziale Pläne
Artikel über Friendflation und Loud Budgeting deuten auf ein Drei‑Schichten‑Modell hin: viele kostengünstige Kontakte, einige mittelpreisige Unternehmungen und seltene hochpreisige Events, die du planst. 8
So sieht das aus:
Stufe 1: Kostenlose & günstige Pläne (dein Standard)
Das sind das Rückgrat deines Soziallebens – Pläne, die wenig bis nichts kosten, aber deine Freundschaften lebendig und spaßig halten.
Quellen schlagen unter anderem vor: 9 10 11 12
- Zusammen spazieren gehen, joggen oder Rad fahren
- Picknicks im Park oder am See
- Potluck‑Dinners und Brunches zu Hause
- Spieleabende, Filmabende, Karaoke zu Hause
- DIY‑Bastelrunden oder Lerntreffen
- Kostenlose Museumstage oder Community‑Events
Expert:innen raten, gezielt Low‑ oder No‑Spend‑Treffen zu planen, damit sich dein Kalender nicht nur mit teuren Einladungen füllt. 10 12 Diese Stufe‑1‑Pläne dürfen den Großteil deiner sozialen Zeit einnehmen – nicht nur das, was übrig bleibt.
Stufe 2: Mittelpreisige Treats (manchmal)
Stufe 2 ist für gelegentliche, mittelpreisige Pläne: Dinge, die sich besonders anfühlen, aber nicht dein ganzes Budget sprengen.
Beispiele aus den Quellen: 5 6
- Kaffee statt vollem Dinner im teuren Restaurant
- BYOB‑Restaurant statt teurer Cocktails
- Museumsbesuche mit geringem Eintritt
- Tagesausflüge oder Unternehmungen in der Nähe
Expert:innen schlagen vor, „teure vs. günstige“ Monate abzuwechseln oder diese Aktivitäten bewusst mit Stufe‑1‑Plänen zu mischen. 5 Die Idee: Stufe‑2‑Pläne werden sparsam eingestreut, statt jedes Wochenende der Standard zu sein.
Stufe 3: Hochpreisige Events (selten und geplant)
In Stufe 3 schlägt Friendflation am stärksten zu: Hochzeiten, große Konzerte, Destination‑Junggesell:innenabschiede und Gruppenreisen. 1 Diese Events sind nicht „schlecht“, aber sie erfordern Abwägungen.
Ratschläge aus mehreren Quellen umfassen: 1 11 10 5
- Behandle große Events wie Ziele, für die du im Voraus sparst, nicht wie Last‑Minute‑Notfälle.
- Nutze einen „Return on Joy“-Check – bringt dir dieses Event wirklich spürbare Freude und Verbindung? 10
- Wende eine „Zwei‑von‑Drei“-Regel an: Sag zu, wenn mindestens zwei Faktoren stark sind – Geld, Energie, Freude. Fehlen dir Geld und Energie, ist es vielleicht ein Nein. 10
- Sei ehrlich, wenn du nur einen Teil eines Events mitmachen kannst (z. B. zum Abendessen vor Ort kommen, aber das ganze Wochenende auslassen). 11
Die meisten Quellen sind sich einig: Du wirst vermutlich weniger Stufe‑3‑Events besuchen, aber dafür mit weniger Groll und mehr Intention.
3‑Stufen‑Budget‑Vorlage für soziale Pläne
Nutze diese leichte Vorlage in deiner Notizen‑App, im Kalender oder in deinem Budget‑Tool:
| Stufe | Rolle in deinem Monat | Typische Pläne | Budget‑Richtlinie |
|---|---|---|---|
| Stufe 1 – Low/No Spend | Standard, Großteil deiner sozialen Zeit | Spaziergänge, Picknicks, Potlucks, Spieleabende, kostenlose Events | Halte diese nahezu unbegrenzt, solange sie wirklich günstig bleiben. |
| Stufe 2 – Mittelpreisig | Gelegentliche Treats | Kaffeetreffen, BYOB‑Dinners, Museen, lokale Ausflüge | Plane ein paar davon ein, nachdem Stufe 1 abgedeckt ist. |
| Stufe 3 – Hochpreisig | Seltene, geplante Events | Hochzeiten, Konzerte, Reisen, Destination‑Partys | Wähle selektiv, spare voraus und sei klar über Abwägungen. |
Du kannst auch eine einfache monatliche Strichliste führen: „Stufe 1: __ Treffen, Stufe 2: __, Stufe 3: __“, um zu sehen, ob dein Kalender zu deinen Werten und deinem Portemonnaie passt.
Schritt 3: Nutze Loud Budgeting, um darüber zu sprechen
Selbst der klügste 3‑Stufen‑Plan hilft wenig, wenn du dich jedes Mal unter Druck gesetzt fühlst, ihn zu ignorieren, sobald eine teure Idee im Chat landet.
Hier kommt Loud Budgeting ins Spiel. Laut Berichten über diesen Trend bedeutet Loud Budgeting, dass du offen sagst, dass du Sparziele oder Schuldenabbau priorisierst und erklärst, warum du bestimmte Pläne anpasst oder ablehnst, statt dich mit Ausreden herauszuwinden. 4 Menschen, die das praktizieren, erleben häufig: 4 6
- Sie geben weniger zu viel aus für Essen gehen und Unterhaltung.
- Freund:innen passen ihre Erwartungen an, statt still vorauszusetzen, dass alle sich alles leisten können.
- Es wird leichter, bei langfristigen Zielen auf Kurs zu bleiben.
Andere Expert:innen empfehlen, ein monatliches Sozialbudget im Freundeskreis vorab zu rahmen – zum Beispiel zu sagen, dass du einen festen Betrag fürs Ausgehen hast und dich über Pläne freust, die dazu passen. 5 Finanzpädagog:innen merken auch an, dass ein klarer Budgetposten fürs Sozialleben späterem Groll vorbeugt. 6
Mini‑Experiment: Ein Loud‑Budgeting‑Gespräch
Probiere das einmal in der nächsten Woche:
- Wähle eine Person, der du vertraust.
- Wenn sie einen Vorschlag macht, antworte etwa so:
- Achte darauf, wie das Gespräch verläuft und wie du dich danach fühlst.
Über alle Artikel hinweg taucht eine Botschaft immer wieder auf: Klarheit kommt meist besser an, als wir denken. Freund:innen können Grenzen nur respektieren, wenn sie davon wissen. 11 10
Extra‑Schutz vor Friendflation
Wenn du noch einen Schritt weitergehen möchtest, kannst du dir ein paar zusätzliche Taktiken aus den Quellen leihen:
- Plane günstigen Spaß im Voraus. Trage DIY‑Bastelabende, Karaoke zu Hause, Spieleabende oder kostenlose Museumstage direkt in deinen Kalender ein, damit sie nicht verdrängt werden. 10 12
- Baue einen kleinen „Spontanes Ja“-Topf auf. Ein Ratgeber empfiehlt, einen kleinen Betrag für kurzfristige Einladungen zurückzulegen, die dir wirklich wichtig sind, damit du gelegentlich spontan zusagen kannst, ohne dein Budget zu sprengen. 11
- Verankere Grenzen in langfristigen Zielen. Wenn du erklärst, dass du dich auf Sparziele oder Schuldenabbau konzentrierst, sehen Freund:innen dein „Nein“ als Teil eines größeren Plans, nicht als Zurückweisung. 5 4
- Mach dein Zuhause zum sozialen Hub. Potlucks, Filmabende oder Bastelrunden bei dir zu Hause halten dein Sozialleben aktiv – bei deutlich kleinerem Budget. 9 12
All diese Strategien fügen sich gut in das 3‑Stufen‑Modell ein und machen es leichter, bei deinem Umschlag zu bleiben.
Alles zusammenbringen
Friendflation ist real: Steigende Preise und unausgesprochene Erwartungen können die Kosten des Soziallebens überwältigend wirken lassen. Aber aktuelle Ratschläge von Finanzpädagog:innen sind überraschend hoffnungsvoll. Du musst dich nicht aus deinen Freundschaften zurückziehen – du brauchst ein klares Sozialbudget, eine einfache Struktur für deine Pläne und ein bisschen Ehrlichkeit.
Zusammengefasst:
- Lege einen realistischen Sozial‑Umschlag fest, der in dein Gesamtbudget passt – mit Leitlinien wie der 50/30/20‑Aufteilung und 5–10 % des Einkommens für Unterhaltung. 7 6 3
- Organisiere Pläne in drei Stufen: den Großteil deiner Zeit in kostenlose oder günstige Treffen, etwas in mittelpreisige Treats und wenige, bewusst gewählte hochpreisige Events, für die du im Voraus sparst. 1 10 8
- Nutze Loud Budgeting und klare Grenzen, damit deine Freund:innen deine Limits kennen und Pläne mitgestalten können, die für alle funktionieren. 4 5 11
Freundschaft sollte sich nicht wie ein Abo anfühlen, das du dir eigentlich nicht leisten kannst. Mit einem 3‑Stufen‑Budget für soziale Pläne kannst du deine langfristigen Finanzziele schützen und trotzdem Beziehungen aufbauen, die nicht davon abhängen, wie viel du ausgibst, um Teil der Gruppe zu sein.
Quellen:
- Financial Times – „Leidest du unter ‚Friendflation‘?“
- Lana News – „Du brauchst keine billigeren Freund:innen“
- Insight Trends World – „Das Friendflation‑Phänomen“
- Baiduri Bank – „Fühlst du den Druck, mit deinem Umfeld mitzuhalten?“
- Investopedia – „Loud Budgeting“
- CNBC Make It – „4 Tipps, um Freundschaften zu pflegen, wenn du dir Ausgehen nicht leisten kannst“
- Ally Financial – „5 Wege, Budget und Sozialleben auszubalancieren“
- SoFi – „Die richtigen Budgetkategorien bestimmen“
- WalletHub – „Budget‑Prozentsätze: Wie viel du pro Kategorie ausgeben solltest“
- PureWow – „5 Wege, deine Ausgaben mit luxuriösen Freund:innen im Griff zu behalten“
- Advance The Seed – „Frugal leben mit Spaß: Wie du Geld sparst, ohne dein Sozialleben zu opfern“
- Experten‑Synthese zu 3‑Stufen‑Budgets für soziale Pläne
Footnotes
-
Financial Times, 2025, „Leidest du unter ‚Friendflation‘?“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4 ↩5 ↩6
-
Insight Trends World, 2025, „Das Friendflation‑Phänomen“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4
-
SoFi, 2025, „Die richtigen Budgetkategorien bestimmen“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4 ↩5
-
Lana News, 2025, „Du brauchst keine billigeren Freund:innen“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4 ↩5 ↩6 ↩7 ↩8
-
PureWow, 2025, „5 Wege, deine Ausgaben mit luxuriösen Freund:innen im Griff zu behalten“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4 ↩5 ↩6
-
WalletHub, 2025, „Budget‑Prozentsätze: Wie viel du pro Kategorie ausgeben solltest“ ↩ ↩2 ↩3
-
Experten‑Synthese zu 3‑Stufen‑Budgets für soziale Pläne, 2025 ↩ ↩2
-
Baiduri Bank, 2024, „Fühlst du den Druck, mit deinem Umfeld mitzuhalten?“ ↩ ↩2
-
Ally Financial, 2025, „5 Wege, Budget und Sozialleben auszubalancieren“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4 ↩5 ↩6 ↩7 ↩8
-
CNBC Make It, 2024, „4 Tipps, um Freundschaften zu pflegen, wenn du dir Ausgehen nicht leisten kannst“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4 ↩5 ↩6
-
Advance The Seed, 2024, „Frugal leben mit Spaß: Wie du Geld sparst, ohne dein Sozialleben zu opfern“ ↩ ↩2 ↩3 ↩4

