Wie Kautionen und Auszugskosten fair aufgeteilt werden

Author Maya & Tom

Maya & Tom

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Wir sind Maya & Tom. Wir veröffentlichen praktische Regeln, die Paare und Mitbewohner kopieren, in einer Sitzung vereinbaren und ohne Kontrolle anwenden können. Dieser Leitfaden hilft euch, Kautionen und Auszugskosten fair aufzuteilen – damit euer Haushalt vom Einzug bis zum Auszug im selben Team bleibt.

Wir fokussieren auf Ergebnisse: ein klarer Plan, der aktuelle Mieterschutzregeln respektiert, alle fair berücksichtigt und endloses Hin‑und‑Her vermeidet. Keine Währungsbeispiele – nutzt Quoten, Rollen und Regeln, die ihr in eine Mitbewohnervereinbarung einfügen könnt.

Wichtig: Gesetze unterscheiden sich je nach Stadt/Bundesstaat. Wir nennen die Quellen, auf die wir uns stützen. Nutzt sie, um zu prüfen, was für euch gilt.


Warum Kautionen kompliziert werden – und wie man es löst

Kautionen berühren drei Reibungspunkte:

  • Dokumentation: Vermieter müssen zunehmend Abzüge mit Fotos und Belegen nachweisen; Mieter sollten dasselbe tun.
  • Timing: Rückgabefristen variieren (z. B. 14/21/30/45 Tage), und ihr braucht einen internen Zeitplan zur Abrechnung untereinander.
  • Verantwortung: Faire Aufteilungen schließen gewöhnliche Abnutzung aus und ordnen tatsächliche Schäden dem Verursacher zu (oder nach einer voreingestellten Regel, wenn unbekannt).

Aktuelle Änderungen sind hier wichtig. Kalifornien hat z. B. Abzüge und Dokumentation verschärft und verbietet automatische „Profi‑Reinigung“-Gebühren ohne Nachweis. Washington verlangt eine unterschriebene Einzugs‑Zustandsliste sowie Rechnungen/Kostenvoranschläge. Die Verordnung von Chicago verlangt getrennte Kautionskonten und Zinsen mit strengen Fristen für Aufstellung/Rückgabe. Die staatlichen Leitlinien in New York setzen eine 14‑Tage‑Rückgabe mit Aufstellung und Zinsen in größeren Gebäuden durch. In Massachusetts ist der Umgang mit Kautionen (einschließlich Zinsen) streng geregelt. Wir verweisen unten jeweils darauf.


Was das Gesetz vorgibt – darauf bauen eure Regeln auf

Nutzt diese rechtlichen Leitplanken, um faire Haushaltsregeln zu formen:

  • Zustand bei Ein‑ und Auszug dokumentieren

    • Kaliforniens AB 2801 knüpft Abzüge daran, die Wohnung in den Einzugszustand zurückzuversetzen (gewöhnliche Abnutzung ausgenommen) und ergänzt ab 2025 Anforderungen an Fotodokumentation. Außerdem werden automatische professionelle Reinigungsgebühren ohne Nachweis verboten. Berkeley betont Vor‑Auszug‑Begehungen und Fotobelege bei jedem Abzug (ab 1. April 2025). Washington verlangt eine unterschriebene Einzugs‑Zustandsliste und Dokumente zu Forderungen. Colorado führt eine dokumentierte Begehungs‑Option ein und präzisiert „gewöhnliche Abnutzung“.
      Quellen: AB 2801; Berkeley Rent Board; Washington SHB 1074; Colorado HB25‑1249.
  • Aufgeschlüsselte Abzüge, Belege und Fristen

    • Kalifornien: aufgeschlüsselte Abrechnung und etwaiges Guthaben innerhalb von 21 Tagen; Belege erforderlich, wenn Abzüge einen Schwellenwert überschreiten (mit der Möglichkeit gutgläubiger Kostenvoranschläge, gefolgt von endgültigen Belegen).
    • New York: aufgeschlüsselte Abrechnung und Guthaben innerhalb von 14 Tagen; in Gebäuden mit 6+ Wohneinheiten können Zinsen geschuldet sein.
    • Washington: Rückgabefrist 30 Tage; Forderungen müssen mit Rechnungen/Kostenvoranschlägen belegt sein.
    • Chicago: Aufstellung innerhalb von 30 Tagen; Rückgabe innerhalb von 45 Tagen; Zinsen geschuldet und Kaution muss getrennt verwahrt werden, mit Sanktionen bei Verstößen.
    • Colorado: Standard‑Rückgabefrist 30 Tage (Mietverträge können bis 60 verlängern); Sanktionen bei unrechtmäßiger Einbehaltung.
    • Massachusetts: strenge gesetzliche Vorgaben zum Umgang und zu Zinsen; Einhaltung prüfen.
      Quellen: CA Courts Self‑Help; NY AG; Washington SHB 1074; Chicago RLTO; Colorado HB25‑1249; Mass.gov.
  • Obergrenzen und Sonderregeln

    • Kalifornien und New York begrenzen Kautionen in den meisten Fällen auf eine Monatsmiete. Wird mehr verlangt (und keine Ausnahme greift), empfiehlt die Leitlinie, dagegen vorzugehen.
      Quellen: CA AG; NY AG.
  • Gesamtschuldnerische Haftung; Kautionszeitpunkt bei mehreren Mitmietern

    • Viele Mietverträge machen jeden Mitbewohner für den vollen Betrag haftbar („gesamtschuldnerisch“). Die Hinweise der Stadt Boulder empfehlen eine schriftliche Mitbewohnervereinbarung, um Kautionsanteile und Schadensverantwortung vorab festzulegen und Abläufe für Ersatzmitbewohner zu skizzieren.
    • Mancherorts (z. B. laut UC Berkeley Student Legal Services bei mehreren Mitmietern) muss der Vermieter die Kaution erst zurückzahlen, wenn alle ursprünglichen Mieter ausgezogen sind – daher sollten Mitbewohner bei Auszug einer Person intern per Auskauf oder Ersatzregelung abrechnen.
      Quellen: City of Boulder; UC Berkeley SLS.
  • Gewöhnliche Abnutzung vs. Schaden

    • Belastet Mitbewohner nicht – und akzeptiert keine Vermieterforderungen – für normale Abnutzung (z. B. leichte Farbverblassung, gewöhnlicher Teppichverschleiß). Schäden (z. B. große Löcher, tiefe Flecken) sind umlagefähig.
      Quelle: Nolo.

Eure Regeln sollten diese Vorgaben widerspiegeln: Dokumentation verlangen, interne Zeitpläne an die strengste gesetzliche Frist anpassen, gewöhnliche Abnutzung ausschließen und Ersatzregelungen planen.


Copy‑&‑Paste‑Regeln, auf die ihr euch heute einigen könnt

Wählt die Versionen, die zu eurer Situation passen. Bearbeitet die Felder in Klammern in einer Sitzung und überarbeitet nur, wenn sich etwas ändert (z. B. ein neuer Mitbewohner hinzukommt).

1) Kautionsaufteilung beim Einzug

Regel: Kautionsaufteilung & Protokoll
- Wir teilen die Kaution [zu gleichen Teilen / nach Einkommensverhältnis von X:Y].
- Wir halten den Kautionsanteil jeder Person schriftlich fest: [Name A: %], [Name B: %], [Name C: %].
- Wenn eine Person die gesamte Kaution vorstreckt, gilt dies als vorübergehend vorgestreckter Betrag, den die anderen in denselben Anteilen schulden.
- Wir bewahren Kopien des Mietvertrags, einer ggf. vorgeschriebenen Einzugs‑Checkliste sowie datierte Fotos/Videos jedes Zimmers/Einbauteils auf.
- Wenn unsere Stadt/unser Bundesstaat Kautionszinsen oder getrennte Verwahrung (z. B. separates Konto) verlangt, gehören diese Zinsen dem Haushalt und werden beim Auszug gemäß unseren Kautionsanteilen aufgeteilt.

Warum das mit dem Recht zusammenpasst: Washington verlangt eine unterschriebene Einzugs‑Zustandsliste; Chicago verlangt getrennte Kautionen und Zinsen; New York kann Zinsen in Gebäuden mit 6+ Einheiten verlangen. Fotos und Unterlagen stützen oder entkräften Abzüge und passen zu den Dokumentationspflichten in Kalifornien und Berkeley.

2) Ersatzmitbewohner und Auskauf (während der Mietzeit)

Regel: Ersatz & Auskauf
- Wenn jemand vor der Kautionsrückzahlung durch den Vermieter auszieht, wird der ausscheidende Mitbewohner von dem einziehenden Mitbewohner (oder den verbleibenden Mitbewohnern) für seinen festgehaltenen Kautionsanteil (abzüglich eines ggf. vereinbarten Einbehalts) ausgekauft.
- Wir dürfen einen Teil des ausscheidenden Anteils einbehalten, bis die endgültige, vom Vermieter aufgeschlüsselte Abrechnung vorliegt, ausschließlich zur Deckung nachgewiesener Schäden über gewöhnliche Abnutzung hinaus. Der Einbehalt muss an Beweise geknüpft sein (Fotos, Rechnungen/Kostenvoranschläge oder aufgeschlüsselte Abrechnung).
- Gibt der Vermieter die Kaution erst zurück, wenn alle ursprünglichen Mieter ausgezogen sind, schließen wir den Auskauf dennoch jetzt intern gemäß dieser Regel ab.
- Später nachgewiesene, dem ausscheidenden Mitbewohner zurechenbare Abzüge mindern dessen Endabrechnung; andernfalls wird der Einbehalt vollständig freigegeben.

Warum das mit dem Recht zusammenpasst: UC Berkeley SLS stellt klar, dass Vermieter Kautionen ggf. erst nach Auszug aller ursprünglichen Mitmieter zurückzahlen; der Auskauf verhindert, dass der Ausscheidende festhängt. Washington und Kalifornien betonen Rechnungen/Kostenvoranschläge und Fotos für Forderungen.

3) Interner Abrechnungszeitplan (an die strengste Regel angleichen)

Regel: Interner Zeitplan
- Wir rechnen Kautionserstattungen untereinander spätestens bis zur strengsten anwendbaren gesetzlichen Rückgabefrist an unserem Wohnort ab (Beispiele: 14 Tage NY; 21 Tage CA; 30 Tage WA; Aufstellung bis 30/Rückgabe bis 45 Tage Chicago; Standard 30 Tage CO).
- Wir finalisieren keinen internen Belastungsausgleich ohne die aufgeschlüsselte Abrechnung des Vermieters und die Dokumentation (Belege oder Kostenvoranschläge, wo zulässig).
- Versäumt der Vermieter die gesetzliche Frist, teilen wir diese Tatsache miteinander und fahren mit unserer internen Abrechnung so fort, dass sie denjenigen begünstigt, der andernfalls Geld erhalten würde.

Warum das mit dem Recht zusammenpasst: Fristen variieren je nach Staat/Stadt; die strengste zu nutzen, schützt den zeitkritischsten Mitbewohner. Kalifornien und New York nennen 21/14‑Tage‑Fristen; Chicago setzt 30/45 mit Zinsen; Washington und Colorado 30‑Tage‑Standards.

4) Verteilung der Auszugskosten

Regel: Verteilung von Kosten
- Wir verteilen Auszugskosten nach Verantwortlichkeit:
  (a) Gewöhnliche Abnutzung: niemals einem Mitbewohner berechnen.
  (b) Schaden durch eine bestimmte Person/Gast/Haustier: diese Person trägt 100% der zugehörigen Kosten.
  (c) Gemeinsamer/Allgemeinbereich‑Schaden ohne klare Verursachung: Aufteilung nach unserem Kautionsanteils‑Verhältnis [X:Y(:Z)].
- Jede Forderung muss durch die aufgeschlüsselte Abrechnung des Vermieters und Dokumentation belegt sein:
  - Fotos (wo vorgeschrieben), Rechnungen/Belege oder zulässige gutgläubige Kostenvoranschläge mit anschließenden Belegen.
  - Keine automatischen Reinigungsgebühren ohne Nachweis.
- Wird eine Forderung bestritten (z. B. als gewöhnliche Abnutzung), behandeln wir sie als „nicht zugeordnet“, bis ordnungsgemäße Dokumentation vorliegt. Bleibt sie unbewiesen, ordnen wir sie intern nicht zu.

Warum das mit dem Recht zusammenpasst: AB 2801 verbietet automatische Reinigungsgebühren und knüpft Abzüge an die Wiederherstellung des Einzugszustands (gewöhnliche Abnutzung ausgenommen). Kalifornische Gerichte verlangen Aufstellung und Belege, mit Schwelle für Belege. Washington verlangt Rechnungen/Kostenvoranschläge. Nolos Beispiele klären die Grenze zwischen Abnutzung und Schaden.

5) Vor‑Auszug‑Begehung und Dokumentation

Regel: Begehung & Nachweise
- Wir beantragen und begleiten die Vor‑Auszug‑Begehung/Inspektion des Vermieters, wenn verfügbar.
- Wir machen datierte Fotos/Videos von jedem Zimmer/Jeder Armatur: (1) beim Einzug, (2) vor dem Auszug (nach Reinigung/Reparaturen), (3) am Auszugstag.
- Wir bewahren alle Belege für Reinigung/Reparaturen sowie jegliche Korrespondenz mit dem Vermieter zu Zustand oder Abzügen auf.
- Rollen:
  - Dokumentationsverantwortliche/r: [Name]
  - Vermieter‑Kontakt: [Name]
  - Checkliste Schlüssel/Versorger: [Name]

Warum das mit dem Recht zusammenpasst: Berkeleys Update 2025 betont Begehungen und Fotobelege; AB 2801 ergänzt Fotodokumentation; Washington und Colorado heben Checklisten und Begehungen hervor.

6) Handhabung von Zinsen (wo vorgeschrieben)

Regel: Zinsen & Schlussabrechnung
- Wenn das Recht Kautionszinsen verlangt (z. B. Chicago; New Yorker Gebäude mit 6+ Einheiten; Massachusetts), gehören geschuldete Zinsen bei Rückgabe dem Haushalt und werden gemäß unseren festgehaltenen Kautionsanteilen aufgeteilt.
- Wir berücksichtigen Zinsen in der Schlussabrechnung wie den Kautionsbetrag.

Warum das mit dem Recht zusammenpasst: Die RLTO von Chicago verlangt getrennte Kautionen und Zinsen; der NY AG weist auf Zinsen in größeren Gebäuden hin; Massachusetts betont strenge Handhabung und Zinsen.

7) Anteilig letzter Monat (optionale Fairness‑Regel)

Regel: Anteilig letzter Monat (optional)
- Wenn Mitbewohner im letzten Monat an unterschiedlichen Tagen ausziehen, rechnen wir Miete und gemeinsame Nebenkosten nach Tagen der Anwesenheit für diesen Monat anteilig ab. Persönliche Add‑ons (z. B. Premium‑Kanäle) bleiben separat.

Dies ist keine Rechtsregel aus den Quellen; es ist eine Fairness‑Option, die Ergebnisse an die tatsächliche Belegung anpasst.


Gesprächsimpulse für eine Entscheidung in einer Sitzung

  • Aufteilungsmethode: „Bevorzugen wir gleiche Anteile oder einkommensbasierte Quoten für Kautionsanteile und gemeinsame, nicht zugeordnete Schäden?“
  • Einbehalt: „Wenn jemand früh aussteigt, behalten wir einen kleinen, strikt an dokumentierte Forderungen geknüpften Einbehalt ein?“
  • Strengste Frist: „Welche Frist gilt bei uns? Wollen wir die strengste nutzen, um zügig abzurechnen?“
  • Beweisstandard: „Verlangen wir die aufgeschlüsselte Vermieterabrechnung plus Fotos und Belege/Kostenvoranschläge vor jedem internen Rückbelastungsposten?“
  • Abnutzung vs. Schaden: „Lasst uns klare Beispiele aus unserer Wohnung für gewöhnliche Abnutzung (keine Kosten) und Schäden (Kosten) sammeln.“
  • Zinsen: „Wenn unsere Stadt/unser Bundesstaat Kautionszinsen verlangt, teilen wir diese nach den festgehaltenen Kautionsanteilen?“
  • Rollen: „Wer macht Fotos, koordiniert Begehungen und sammelt Belege?“

Fairness‑Optionen zum Anpassen

  • Quotenauswahl: gleich vs. einkommensbasiert (z. B. 60/40) für Kautionsanteile und nicht zugeordnete Schäden in Gemeinschaftsbereichen.
  • Einbehalt‑Design: Einbehalt nur, wenn jemand während der Mietzeit aussteigt; begrenzt auf nachgewiesene, dokumentierte Forderungen.
  • Obergrenzen: Für Vorhersehbarkeit gemeinsame Reinigungs-/Reparaturkosten als Prozentsatz des kombinierten Nettoeinkommens deckeln – und Vermieternachweise verlangen, um die Kappe zu überschreiten.
  • Gästeverantwortung: Durch Gäste verursachte Kosten trägt der einladende Mitbewohner.
  • Zimmer‑spezifische Abnutzung: Muss ein privates Zimmer wegen gewöhnlicher Abnutzung neu gestrichen werden, als gewöhnliche Abnutzung verbuchen und nicht belasten, es sei denn, spezifische Schäden werden mit Fotos und Belegen nachgewiesen.

Schritt‑für‑Schritt‑Playbook (vom Einzug bis zum Auszug)

  • Einzug

    • Alles fotografieren. Eine ggf. vorgeschriebene Einzugs‑Checkliste (Washington verlangt sie) ausfüllen und unterschreiben lassen.
    • Kautionsanteile in einem schriftlichen Mitbewohner‑Anhang festhalten. Notieren, wer vorfinanziert hat.
  • Während der Mietzeit

    • Belege für Reparaturen/Reinigungen, die ihr organisiert, aufbewahren. Notizen mit Datum und Ort versehen (z. B. „Schlafzimmer Wandspachtelung“).
    • Falls in eurer Region Kautionszinsen oder getrennte Verwahrung verlangt werden (Chicago; große Gebäude in NY; MA), auf die Einhaltung achten, um Zinsen später einzubeziehen.
  • Jemand zieht während der Mietzeit aus

    • Regel „Ersatz & Auskauf“ anwenden. Entscheiden, ob ein enger, evidenzbasierter Einbehalt nötig ist – nur für dokumentierte Forderungen über gewöhnliche Abnutzung hinaus.
    • Wenn der Vermieter Kautionen erst zurückzahlt, wenn alle ursprünglichen Mieter ausziehen (UC Berkeley SLS), den internen Auskauf trotzdem jetzt abschließen.
  • Vor dem Auszug

    • Inspektion/Begehung anfragen. Vorher kleinere Punkte reinigen/reparieren.
    • Nach der Reinigung Vor‑Auszug‑Fotos raumweise aufnehmen und dokumentieren.
  • Nach dem Auszug

    • Auf die aufgeschlüsselte Abrechnung innerhalb der Frist eurer Jurisdiktion warten (z. B. NY 14 Tage, CA 21, WA 30, Chicago 45, CO 30 Standard).
    • Belege/Rechnungen/Kostenvoranschläge dort verlangen, wo sie erforderlich sind (z. B. kalifornischer Schwellenwert für Belege; Washington verlangt Rechnungen/Kostenvoranschläge). Gegen automatische Reinigungsgebühren und Abzüge, die wie gewöhnliche Abnutzung aussehen, vorgehen.
    • Intern nach euren Regeln zu Verteilung, Zinsen und Zeitplan ausgleichen.
  • Wenn Fristen versäumt werden oder Dokumentation fehlt

    • Kalifornische Hinweise raten, bei Überschreitung der 21‑Tage‑Frist eine schriftliche Aufforderung zu senden; ähnliche Grundsätze gelten andernorts nach lokalen Regeln. Haltet eure interne Abrechnung konsistent mit den dokumentierten Fakten.

Gewöhnliche Abnutzung vs. Schaden (wie wir aufteilen)

Gemeinsame Beispiele nutzen, um Diskussionen zu vermeiden:

  • Gewöhnliche Abnutzung (nicht belastbar): leichter Teppichverschleiß, verblasste Farbe, lockere Türgriffe durch normalen Gebrauch.
  • Schaden (belastbar): große Löcher in Wänden, kaputte Armaturen, tiefe Flecken oder Brandspuren, Tierurin über normale Abnutzung hinaus.

Im Zweifel fragt: „Stellt dies die Wohnung in den Einzugszustand wieder her, abzüglich normaler Abnutzung?“ Das spiegelt den Maßstab von AB 2801 wider. Verlangt die aufgeschlüsselte Abrechnung des Vermieters und Fotos, bevor ihr intern Kosten zuordnet.
Quelle: Nolo; AB 2801.


Ein Hinweis zu Monee (optional)

Wenn ihr gemeinsame Ausgaben trackt, legt einfache Kategorien wie „Kaution“ und „Auszugskosten“ an und trennt persönliche Extras von gemeinsamen Essentials. Wiederkehrende Posten (Miete, Nebenkosten) sind auf einen Blick sichtbar; WGs können Ausgaben ohne Reibung erfassen. Datenexport hilft, falls ihr prüfen müsst, wer was vorfinanziert hat. Datenschutz ist uns wichtig – keine Werbung oder Tracker.


Anhang Kaution & Auszug für Mitbewohner (Copy‑&‑Paste‑Vorlage)

Einfügen, bearbeiten, einigen und unterschreiben.

Mitbewohner: [Namen]
Adresse: [Adresse]
Mietbeginn: [Datum]    Voraussichtlicher Auszug: [Datum]

1) Kautionsanteile
- Anteile: [Name A: %], [Name B: %], [Name C: %].
- Wenn eine Person vorstreckt, schulden die anderen dieser Person ihre Anteile.
- Wenn das Recht Kautionszinsen/getrennte Verwahrung verlangt, werden Zinsen nach denselben Anteilen aufgeteilt.

2) Dokumentation
- Wir füllen eine ggf. vorgeschriebene Einzugs‑Checkliste aus und machen datierte Fotos/Videos bei Einzug, vor dem Auszug und am Auszugstag.
- Rollen: Dokumentationsverantwortliche/r [Name]; Vermieter‑Kontakt [Name]; Schlüssel/Versorger [Name].

3) Ersatz & Auskauf
- Der ausscheidende Mitbewohner wird für seinen Anteil von einziehenden oder verbleibenden Mitbewohnern ausgekauft.
- Optionaler Einbehalt: [Ja/Nein]. Falls Ja, deckt der Einbehalt nur dokumentierte Schäden über gewöhnliche Abnutzung hinaus ab (Fotos + aufgeschlüsselte Abrechnung + Rechnungen/Kostenvoranschläge).
- Gibt der Vermieter Kautionen erst zurück, wenn alle ursprünglichen Mieter ausziehen, führen wir den internen Auskauf trotzdem jetzt durch.

4) Verteilung von Kosten
- Gewöhnliche Abnutzung: nie einem Mitbewohner berechnet.
- Klare Verursachung: Verantwortliche Person trägt 100%.
- Nicht zugeordneter Schaden in Gemeinschaftsbereichen: Aufteilung nach Kautionsanteilen [X:Y(:Z)].
- Wir ordnen keine Forderung zu ohne die aufgeschlüsselte Abrechnung des Vermieters und die erforderliche Dokumentation. Automatische Reinigungsgebühren akzeptieren wir ohne Nachweis nicht.

5) Zeitplan
- Wir rechnen intern spätestens bis zur strengsten anwendbaren Rückgabefrist an unserem Wohnort ab (Beispiele: NY 14 Tage; CA 21; WA 30; Chicago Aufstellung 30/Rückgabe 45; CO Standard 30).
- Verpasst der Vermieter die Frist, gehen wir zugunsten der Person vor, der andernfalls Geld zustehen würde, und fordern vom Vermieter ordnungsgemäße Unterlagen an.

6) Anteilig letzter Monat (optional)
- Wenn Mitbewohner im letzten Monat an unterschiedlichen Tagen ausziehen, rechnen wir Miete/gemeinsame Nebenkosten nach Tagen der Anwesenheit anteilig ab.

Unterschriften & Datum:
[Name A, Unterschrift/Datum]
[Name B, Unterschrift/Datum]
[Name C, Unterschrift/Datum]

Schnelle Problemlösung

  • „Der Vermieter will allgemeine Reinigung abziehen.“
    AB 2801 verbietet automatische Reinigungsgebühren in Kalifornien; Abzüge müssen die Wiederherstellung des Einzugszustands dienen und mit Nachweisen belegt sein. Fordert die aufgeschlüsselte Abrechnung und Fotos/Belege an (Kalifornien verlangt Belege über einem Schwellenwert; Washington verlangt Rechnungen/Kostenvoranschläge). Ohne ordentliche Dokumentation ordnet intern nichts zu.

  • „Die Frist wurde verpasst.“
    Beispiele: NY 14 Tage; CA 21; WA 30; Chicago Aufstellung 30/Rückgabe 45; CO 30 Standard. Bei Fristversäumnis der Timeline‑Regel folgen. Kalifornien rät, bei Überschreitung der 21‑Tage‑Frist schriftlich zu mahnen.

  • „Wir haben während der Mietzeit Mitbewohner getauscht; der Vermieter zahlt noch nichts zurück.“
    Nutzt eure Regel „Ersatz & Auskauf“. UC Berkeley SLS weist darauf hin, dass Vermieter Kautionen ggf. erst nach Auszug aller ursprünglichen Mitmieter zurückzahlen – daher intern jetzt abrechnen, mit engem, evidenzbasiertem Einbehalt, falls nötig.

  • „Betrifft uns das mit den Zinsen?“
    Ja, mancherorts: Chicago verlangt Kautionszinsen; New York verlangt sie in Gebäuden mit 6+ Einheiten; Massachusetts hat strenge Regeln zu Handhabung und Zinsen. Zinsen in eure Abrechnung einbeziehen, wenn anwendbar.


Der Geist der Regeln

  • Einmal entscheiden, dann leben. Nur bei Änderungen (z. B. neuer Mitbewohner) neu beraten.
  • Persönliche Extras trennen; gemeinsame Essentials teilen.
  • Ergebnisorientiert statt Kontrolle – jeden Posten an dokumentierte Fakten und faire Verantwortung knüpfen.

Ihr verlasst euer Zuhause mit Quittungen, Fotos und einem Plan, dem alle zugestimmt haben. So sieht gelebte Fairness aus.


Quellen:

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